Kristina Reinke
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Die wichtigste Infektionsschutzregel lautet: Abstand halten. Das Abstandhalten ist angesichts der bekannten enormen Besuchermengen bei der Allerheiligenkirmes praktisch nicht möglich. Es ist auch nicht möglich, die Besucherzahl der Allerheiligenkirmes zu begrenzen oder zu kontrollieren, weil die Kirmes nicht auf einem Fest-Platz stattfindet (beispielsweise am Stadtrand), der sich relativ einfach einzäunen lässt. Die Soester Kirmes ist eine Altstadtkirmes mit ganz vielen Zugängen über zahllose Straßen und Gassen, die sich nicht alle einfach mal so absperren lassen. Darüber hinaus gibt es innerhalb der Altstadt – und damit mitten auf dem Veranstaltungsgelände – abweichend zu einem klassischen Festplatz natürlich zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte, Büros, Gastronomie – und natürlich auch Anwohner. Zugangskontrollen auch auf Personen dieser Bereiche auszuweiten, die ja eigentlich das tägliche Leben betreffen, ist nicht leistbar und sowohl den Betroffenen als auch dem Veranstalter und dem Steuerzahler nicht zumutbar.
Für eine Pop-Up-Kirmes wird ein großer Festplatz benötigt, bei dem eine Zugangskontrolle und Besuchersteuerung möglich ist. Solch einen Platz – vor allem in der notwendigen Größe und mit der nötigen Erreichbarkeit - gibt es in Soest nicht. Ganz davon abgesehen: Das Besondere an der Allerheiligenkirmes ist ja gerade das Veranstaltungsgelände mitten in der Altstadt. Das kann auf keinem Platz nachgestellt werden. Insofern wäre jede denkbare Variante in dieser Richtung ein müder Abklatsch zum Original.
Ganz im Gegenteil. Die Absage beweist das Verantwortungsbewusstsein der Stadt. Wenn die Allerheiligenkirmes stattfinden würde, bestünde das Risiko, dass sie zu einem „Super Spreading Event“ wird und eine große Infektionswelle auslöst. Das wäre ein Image-Schaden für die nächsten Jahre. Für die Veranstaltung und für die gesamte Stadt Soest.
In der Tat können die Schausteller in diesem Jahr kein Geld in Soest verdienen. Dass es keine Allerheiligenkirmes und auch keine Ersatzveranstaltung gibt, hat die Stadt jedoch nach Gesprächen mit den Schaustellerverbänden einvernehmlich entschieden. Eine Veranstaltung macht nämlich auch für die Schausteller nur Sinn, wenn sie dort Geld verdienen können. Wenn aber aufgrund von notwendigen Schutzvorkehrungen nicht genügend Gäste kommen können oder wollen, lohnt sich für Schausteller solch eine Veranstaltung nicht. Dabei ist auch zu bedenken, dass für den Auf- und Abbau von Karussells Mitarbeiter benötigt werden, die in der Regel für eine ganze Saison arbeiten und für einige wenige und kleine Kirmesveranstaltungen nicht zu bekommen sind.
Die Vorbereitung dieses Mega-Events macht eine Menge Arbeit und verursacht Kosten, auf denen bei einer kurzfristigen Absage die Stadt und damit die Steuerzahler sitzen bleiben. Die Stadt muss beispielsweise den Aufbau des Stromnetzes für die Kirmes beauftragen, Sicherheitsdienste buchen, die Änderung der Buslinien mit den Busgesellschaften vorbereiten und die Sanitäts-, Rettungs- und Feuerwehrdienste in Auftrag geben. Bei einer kurzfristigen Absage würden schätzungsweise 700.000 Euro Kosten offenbleiben. Auch die Schausteller würden möglicherweise Aufbauhelfer ordern, die sie bei einer Absage nicht mehr brauchen.
Hier ist die Stadt Soest schon sehr frühzeitig initiativ auf die Schausteller zugegangen, um mögliche Aktionen und Aktivitäten diesbezüglich zu diskutieren. Aber auch hier hat man in Absprach und auf Bitten der Schausteller selbst davon Abstand genommen. Die verschiedenen Schausteller-Verbände haben betont, dass Ihnen am besten geholfen werden kann, indem es Veranstaltungen gibt, auf denen sie selber mit ihrem Beruf Geld verdienen können. Deshalb will die Stadt auch den Weihnachtsmarkt durchführen, damit die Händler, die dort ihre Buden aufbauen, ein Einkommen erzielen können.
Es freut uns, dass viele Soester Kirmes-Fans in der Zeit der Krise auch an die Schausteller und die schwierige Situation, in der sie sich derzeit befinden, denken. Die Solidarität der kirmesverrückten Soester Fans mit den Schaustellern ist sehr groß und das allein tut in dieser Situation sicher schon sehr gut.
Es war von Seiten von Wirtschaft und Marketing tatsächlich angedacht, den Verkauf des Corona-Sonderpins und auch einiger Artikel aus der „Kirmes im Herzen“-Serie mit einer Spende an die Schausteller zu verbinden. In gemeinsamen Gesprächen mit verschiedenen Schaustellerverbänden hat man jedoch gemeinsam hiervon Abstand genommen. Die Schausteller haben erklärt, dass ihnen am besten geholfen ist, wenn die Stadt Soest Konzepte für coronakonforme Veranstaltungen entwickelt, auf denen sie ihr Einkommen wieder aus eigener Kraft und durch die Ausübung ihres Berufes erzielen können. Dem Wunsch möchte die Stadt Soest gern entsprechen und daher wird derzeit u. a. auch mit Hochdruck an einem entsprechenden Konzept für den Soester Weihnachtsmarkt gearbeitet.
Wir freuen uns aber, dass durch die „Kirmes im Herzen“-Aktionen nicht nur einigen traurigen Kirmes-Fans eine kleine Freude gemacht werden konnte, sondern auch, dass wir unsere langjährigen Partner, die stark von der Veranstaltungsbranche abhängig und von der Krise betroffen sind, auch in diesem Jahr fast mit den üblichen Bestellungen von Merchandising-Artikeln unterstützen konnten. Auch das war uns eine Herzensangelegenheit. Das von ausfallenden Veranstaltungen so wie Volks- und Schützenfesten, Messen etc in Folge z. B. auch Werbeagenturen, Festartikelhersteller, Brennereien und Brauereien, Gastronomie- und Hotelleriebetriebe, Werbemittelhersteller und viele weitere Branchen betroffen sind, daran denkt man ja in erster Linie nicht sofort. Zuletzt ist natürlich auch die Tourist Information selbst, die den Bereich Merchandising für die Allerheiligenkirmes betreut, in direkter Weise von der Coronakrise betroffen. Durch die Aktionen war man auch hier mit eigenen Ideen und eigener Kraft in der Lage, zumindest einen Teil der ausgefallenen Umsätze wieder aufzufangen. Dass die Ideen von den Allerheiligenkirmes-Fans so gut angenommen wurden und in Folge auch weiteren Unternehmen – in vielen Fällen aus dem umliegenden Soester Kreisgebiet - in Form von Aufträgen geholfen werden konnte, dafür sind wir sehr dankbar.
Natürlich war uns bewusst, dass die Gesamtstückzahl von 300 gepackten Kartons nicht für alle Fans, die gern „Kirmes im Karton“ feiern möchten, reichen werden. Die Idee hatten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Tourist Information Soest, um traurige Kirmes-Fans im Jahr der ausfallenden Kirmes ein bisschen zu trösten. Irgendwann musste man sich entscheiden, ob diese Aktion mit einer Stückzahl an Kartons, die für das Team zu stemmen ist, gefahren werden oder die Idee verworfen werden soll, weil man eben nicht jeden damit glücklich machen kann. Weil man die Idee aber selber so schön fand, hat man sich entschieden, eine Stückzahl an Kartons anzubieten, die realisierbar ist, auch auf die Gefahr hin, dass nicht jeder Fan, der gern eine Box erworben hätte auch eine bekommt. Die angebotenen Kartons haben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen liebevoll mit der Hand gefaltet und befüllt. Da es sich um eine Trost-Aktion handelt, wurde dieser Aufwand und auch das Aufstellen des Kirmes-Standes im Garten der Teichsmühle für den coronakonformen Verkauf in den Preis für die Boxen übrigens nicht mit einberechnet. Leider stehen zum Lagern der Boxen auch nur die Räume des historischen Teichsmühlen-Gebäudes zur Verfügung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben bis zum Verkaufsstart in ihren Büros buchstäblich auf gepackten Kartons gesessen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir nicht mehr Kapazitäten haben und die 5 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Tourist Information keine größere Stückzahl stemmen konnten. Das war auch für sie neben ihrer eigentlichen Arbeit ein gut gemeinter „Kraftakt".
Da die Lieferzeiten für die Kartons und Inhalte zum Teil sehr lang sind und die Aktion mit großem personellen und organisatorischen Aufwand verbunden war, ist eine Nachproduktion von "Kirmes im Karton" leider nicht ohne Weiteres möglich. Die meisten Produkte aus der Box sind auch "solo" in der Tourist Information erhältlich, die ausverkauften Lebkuchenherzen und Duft-Jägerken konnten nachbestellt werden und sind demnächst wieder erhältlich. Mit ein bisschen Fantasie und einem schönen Karton, kann man sich also auch noch selbst seine ganz persönliche kleine "Ersatzkirmes" basteln. Damit auch die Kirmes-Fans, die leider keine Box ergattern konnten und diejenigen, die aufgrund der derzeitigen Situation vielleicht keine 25 Euro in der „Kirmesspardose“ übrig haben, ein bisschen „Kirmes im Herzen“ feiern können, stehen auf der Homepage allerheiligenkirmes.de übrigens die digitalen Inhalte der Box sowie die "Gebrauchsanweisungen" für beide Varianten zum kostenlosen Download zur Verfügung und es werden auch in den nächsten Wochen noch ein paar weitere kostenlose Aktionen, die von jedem unbegrenzt genutzt werden können, folgen.
Leider sind die Kartons und ein Teil der Inhalte wie z. b. das Bullenauge und das Lebkuchenherzchen für den Versand nicht geeignet. Es wäre ja auch schade gewesen und hätte sicher auch zu Verärgerung geführt, wenn der Inhalt des lang erwarteten Paketes beschädigt ankommt. Da ein Teil der Inhalte recht lange Lieferzeiten hat, hätten wir bei beschädigter Ware auch nicht ohne Weiteres für entsprechenden Ersatz garantieren können.