Kristina Reinke
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Mit dem neuen Jägerken, Daniel Mosch, und der Soester Bördekönigin Christina Brinkwirth hat Soest in diesem Jahr zwei Repräsentanten, die nicht nur im Rahmen ihres Ehrenamtes auf der Soester Allerheiligenkirmes unterwegs sind und die Veranstaltung aus diesem Blickwinkel einmal von einer anderen Seite kennenlernen. Auch beruflich sind die beiden mit Europas größter Altstadtkirmes befasst.
Daniel, erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Deiner Amtsübernahme. Du stehst als Jägerken in diesem Jahr Pate für die Kreispolizeibehörde Soest und bist beruflich Polizeibeamter. Was gefällt Dir an diesem Beruf?
Vielen Dank. Am meisten gefällt mir an meinem Beruf, dass kein Tag wie der andere ist. Wenn ich meinen Dienst antrete, kann ich nie voraussagen, was passieren wird. Es ist natürlich irgendwo auch eine Herausforderung, sich immer wieder auf neue Situationen einzustellen, aber es wird nie langweilig. Und ich habe mit Menschen zu tun, das ist mir auch wichtig.
Wolltest Du immer schon Polizist werden?
Wenn ich so überlege, eigentlich schon. Allerdings bin ich erst über Umwege dahin gekommen. Um zur Polizei zu gehen hätte ich Abitur gebraucht und das hatte ich nicht. Da habe ich das mit der Polizei erstmal abgehakt. Ich habe dann eine Ausbildung zum Industriemechaniker gemacht und kurz bevor ich mein Fachabi in der Tasche hatte, hat ein Klassenkamerad gesagt „Daniel, ich hab´ mich bei der Polizei beworben. Mit Fachabitur geht das. Willst du das nicht auch machen?“. Das habe ich dann gemacht. Und so hat es dann doch geklappt mit dem Beruf, den ich eigentlich immer schon machen wollte…
Das ist für viele junge Menschen sicher motivierend zu lesen. Kannst Du eine Ausbildung bei der Polizei empfehlen? Und was würdest Du jungen Leuten raten, die selber überlegen eine Laufbahn bei der Polizei einzuschlagen?
Ich persönlich kann eine Laufbahn bei der Polizei absolut empfehlen und rate jungen Menschen, die sich dafür interessieren, die Informationsangebote der Polizei wahrzunehmen und sich zu informieren. Infos gibt es zum Beispiel im Internet unter www.polizei-nrw-bewerbung.de/ausbildung/. Ich denke, wenn man etwas wirklich möchte, dann sollte man dran bleiben und dann gibt es auch einen Weg. Ich kann heute einen Beruf ausüben, der mir Spaß macht und mit dem ich mich identifizieren kann und das ist mir wichtig.
Christina, Du bist Auszubildende der Stadt Soest und arbeitest im Rahmen Deiner Ausbildung derzeit in der Abteilung Bürger- und Ordnungsangelegenheiten. Hier gibt es vor der Allerheiligenkirmes sicher alle Hände voll zu tun. Welche Aufgaben übernimmst Du dort gerade im Zusammenhang mit der Kirmes? Und was sind, nach dem, was Du bisher mitbekommen hast, besondere Herausforderungen einer Altstadtkirmes?
Im Ordnungsamt ist derzeit natürlich einiges los. Hier wird schon seit Monaten an der Kirmes gearbeitet. Ich bin gerade vor allem mit den Durchfahrtsgenehmigungen für Anwohner befasst. Wie gesagt ist die Allerheiligenkirmes ja eine Kirmes, die inmitten der Altstadt stattfindet. Wir haben keinen eingezäunten Freizeitpark und keine Platzkirmes wie in vielen anderen Städten, sondern hier wohnen Menschen auf dem Kirmesgelände und das öffentliche Leben geht ja trotz Kirmes weiter. Es wohnen Bürger im Altstadtbereich, die Besuch bekommen, zur Arbeit fahren müssen, ältere Menschen, die einen Arzttermin haben…Daran müssen wir denken und das müssen wir regeln. Darum können Anwohner des Innenstadtbereichs sich beim Ordnungsamt eine Durchfahrtsgenehmigung ausstellen lassen.
Man muss außerdem auch bedenken, dass notwendige Maßnahmen wie die Einrichtung von Ersatzhaltestellen für die Linienbusse für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zum Beispiel problematisch werden können. Darum bieten wir für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte oder blinde und sehbehinderte Menschen vom Ordnungsamt Beförderungshilfe für den Weg zur Arbeit oder für notwendige Erledigungen an. Bei der Allerheiligenkirmes gibt es im Hintergrund also ganz viel zu bedenken und zu tun, was der Besucher bei seinem Kirmesbummel auf den ersten Blick gar nicht so sieht oder mitbekommt.
Daniel, Du bist ja in diesem Jahr auch nicht nur als Kirmesbesucher und Jägerken auf dem Veranstaltungsgelände unterwegs, sondern auch dienstlich. Hast Du persönliche Tipps zum Thema Sicherheit?
Zuerst mal wünsche ich allen Soestern und Gästen ganz viel Spaß auf der Allerheiligenkirmes! Ansonsten würde ich sagen: Hinschauen und auf seinen gesunden Menschenverstand hören. Wenn man etwas Außergewöhnliches beobachtet hat oder Zeuge einer Straftat, Sachbeschädigung oder Körperverletzung geworden ist, sollte man nicht zögern, sich umgehend an die Polizei zu wenden. Zeugenaussagen, Beschreibungen und Hinweise können für uns bei unserer Arbeit sehr wichtig und hilfreich sein. Und: Für den Nachhauseweg und auch den Weg zur Arbeit am nächsten Tag nach dem Feiern öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Mit Bus und Bahn kommt man auf jeden Fall entspannt und sicher an, kann sich ein eventuelles Zuspätkommen durch Parkplatzsuche oder notwendige Alkoholkontrollen ersparen und trägt deutlich zur Verkehrssicherheit bei. Denn auch am nächsten Tag kann man noch Restalkohol im Blut haben, auch wenn man sich eigentlich fit fühlt. Und damit gefährdet man am Steuer sich selbst und andere.
Christina, gibt es für Dich nach den Einblicken in die Arbeit des Ordnungsamtes etwas, was Dir am Herzen liegt und worauf Du Kirmesbesucher gern aufmerksam machen möchtest?
Auch ich wünsche allen Kirmesbesuchern viel Spaß und hoffentlich tolles Wetter! Das Nutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln hat Daniel ja schon erwähnt… Am Wochenende gibt es ja auch wieder das P+R-Angebot. Wer trotzdem mit dem eigenen Fahrzeug anreist oder dieses als Anwohner an anderer statt der gewohnten Stelle parken muss, sollte unbedingt auf Park- und Halteverbotsschilder achten und darauf, dass nicht auf Privatgrundstücken geparkt wird und man andere nicht zuparkt oder Aus- und Zufahrten versperrt. Schlimmstenfalls muss das Fahrzeug sonst nämlich abgeschleppt werden oder man muss zumindest mit einem Bußgeld rechnen. Die Suche nach einem geeigneten Parkplatz kann sicher nervenaufreibend sein, aber man selbst möchte ja schließlich auch nicht zugeparkt werden. Und Rettungswege zu versperren kann nicht nur teuer werden, sondern im Ernstfall sogar Menschenleben kosten. Ich kann da nur um Verständnis bitten, dass vom Ordnungsamt - im Interesse der Sicherheit aller - verstärkt kontrolliert und durchgegriffen werden muss.
Für Verständnis und um Rücksichtnahme bitten möchte ich auch für die Anwohner des Altstadtbereiches. Das ist mir sehr wichtig. Die müssen während der Kirmestage nämlich einige Einschränkungen hinnehmen, was z. B. Lärm oder die Erreichbarkeit ihres Hauses oder ihrer Wohnung angeht. Von Seiten der Anwohner bedarf es hier manchmal einiges an Geduld. Viele Soester identifizieren sich sehr mit ihrer Kirmes und feiern gern mit. Aber man muss auch bedenken, dass nicht alle einfach mitmachen und am nächsten Tag ausschlafen können. Es gibt ja z. B. auch Kleinkinder oder ältere Menschen, die ihren Schlaf brauchen, oder Menschen, die trotz Kirmes früh aufstehen und arbeiten gehen müssen. Für die möchte ich alle Feierwütigen bitten, beim Nachhauseweg von der Kirmes oder zu späterer Stunde von der Kneipe leise zu sein. Man muss sich bei aller ausgelassenen Stimmung mal überlegen, dass man selbst auch dankbar wäre, wenn man wenigstens in Ruhe schlafen konnte wenn man am nächsten Morgen früh raus muss. Mit ein bisschen gegenseitiger Rücksichtnahme steht für alle einer schönen und entspannten Kirmes nichts im Wege.